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Tom ist 16, als er nach den Sommerferien – ganz ohne Vorwarnungen und mitten in sein auch so schon nicht leichtes Erwachsenwerden hinein – immer wieder Bauchschmerzen und Durchfälle bekommt. Nach mehreren Wochen mit heftigen Schmerzen und ersten Ängsten erfährt er, dass es sich in seinem Fall nicht um Salmonellen oder eine langwierige Darmgrippe handelt. Seine Krankheit heißt Morbus Crohn: eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die in den letzten Jahrzehnten in allen westlichen und neuerdings auch in asiatischen Ländern immer häufiger vorkommt. Tom ist einer von zweien von tausend,
die daran erkranken.
Die Krankheit ist oft schwerwiegend und sie ist nicht heilbar. Aber sie ist meist gut behandelbar und in der Regel stirbt man nicht daran. Man lebt damit.
Auch wenn Tom noch nicht absehen kann, wie sein Leben mit Morbus Crohn weitergehen wird – es geht mit jedem Tag weiter. Da sind seine bisher getrennt lebenden Eltern, die sich noch vor seiner Erkrankung und gegen seinen Wunsch entschlossen haben, es ein zweites Mal miteinander zu versuchen.
Da sind die Leute in seiner Clique und an seinem Gymnasium, die er zuvor klar in coole und ihm feindlich gesinnte eingeteilt hatte. Das reicht nun nicht mehr! Da sind Ärzte und bisher ihm Fremde, mit denen er, mehr als ihm lieb ist, zu tun bekommt. Da ist vor allem Tanja,
die sich, wie es scheint, trotz Morbus Crohn für ihn entschieden hat. Und da ist Kathrin.
Auch Tom muss sich nun ständig entscheiden, viel grundsätzlicher als vor jenem letzten, noch unbeschwerten Sommer.
von Christa Fischer
mit einem Nachwort von Dr. Jan Wehkamp