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von Wolfgang Kocher und Inge Nunnenmacher
Württemberg im 19. Jahrhundert: Wie wird aus dem Sohn eines einfachen Schuhmachers ein weithin bekannter und anerkannter Musiker?
Konrad Kocher, 1786 in Ditzingen geboren, ist dies mit viel Zähigkeit und dank seiner Begabung gelungen. Eine Station dieses spannenden Lebens ist St. Petersburg, wohin es den schwäbischen Junglehrer treibt.
Dann wird Stuttgart einige Jahre lang der Lebensort des Klavierlehrers und
aufstrebenden Opernkomponisten. Einem Besuch beim Dichterfürsten Goethe in Weimar und der Aufführung seines Oratoriums in Leipzig folgt ein Studienaufenthalt in Italien. Heimgekehrt nach Stuttgart mischt sich der von der altitalienischen Kirchenmusik Begeisterte massiv ein: Er will das kirchenmusikalische Leben reformieren, weiß auch genau wie. Viele seiner Vorschläge werden umgesetzt. Die Anfänge des Stuttgarter Liederkranzes und der schwäbischen Sängerbewegung gestaltet er aktiv mit.
Als Organist an der Stuttgarter Stiftskirche erhält Kocher schließlich eine zentrale Position und avanciert zum anerkanntesten Kirchenmusiker Württembergs in der ersten Jahrhunderthälfte.
Mit seinen Liedern und Chorälen will der unermüdlich komponierende „Tonkünstler“ ganz besonders vom einfachen Volk angenommen werden. Er ist überzeugt, Musik müsse vor allem das „Herz bewegen, rühren und veredeln“.
Es lohnt sich, diesen heute kaum mehr bekannten Musiker kennen zu lernen, der einmal so bedeutend war.