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Unsichtbare Zügel
Roman
Von Christa Gießler
Im Mittelpunkt dieses Romans steht Hannelore Münch, die 1954 in einem kleinen
sachsen-anhaltischen Dorf geboren und stark von ihrem eigenwilligen Großvater
geprägt wird. Sie leidet mit ihm, als 1960/61 die ”Vergenossenschaftung” in der Landwirtschaft durchgesetzt und das Leben in der DDR immer stärker reglementiert wird.
Im zweiten Kapitel studiert Hannelore in Leipzig. Der Großvater ist tot. Und doch beeinflusst er sie indirekt noch immer, während sie doch versucht, trotz aller Zwänge und Erwartungen anderer mit sich selbst klar zu kommen und mehr Selbstgewissheit zu finden.
Im dritten Kapitel geht die Autorin der Frage nach, was einer solcherart geprägten
Hannelore in den mehr als vier Jahrzehnten seither widerfahren ist: große Liebe und widersprüchliche Freundschaften hat sie erlebt, ebenso aber Kränkungen und zerstörerische Beziehungen. Und die Wiedervereinigung mit heftigen Strukturbrüchen natürlich!
Es gibt aber auch Großartiges zu bestaunen: Aus dem einstigen landwirtschaftlichen Anwesen der Münchs ist kurz nach der Wende, durch die Cleverness des Bruders, eine Wellness-Oase entstanden, die immer weiter gedeiht. Und auch Hannelore gehörte, auf ihre Weise, nach 1990 zu den Erfolgreichen.
Das mit der Liebe und zerstörerischen Beziehungen aber ist offensichtlich auch dann nicht ausgestanden, wenn man 66 Jahre alt ist wie sie jetzt. Es vermischt sich und korrespondiert mit all dem, was ihr Leben in den letzten Jahrzehnten hin und her gewirbelt hat.
Und der Großvater raunt noch immer: Lass dir nichts einreden von anderen, es kommt jeder von woanders her!
Kapitel 1 und 2 sind 1987 in der DDR erschienen, unter gleichem Titel, in zwei Auflagen von
10.000 bzw. 8.000 Exemplaren. Sie sind in diesem Buch bis auf wenige, geringfügige Straffungen in der Fassung von 1987 belassen worden.
Das dritte Kapitel ist 2019/20 entstanden.